Die INSM versteht sich nach eigenen Angaben als Plattform für alle, die sich dem Gedanken der sozialen Marktwirtschaft verbunden fühlen. Genau hier liegt der Etikettenschwindel vor. Die Initiative neue soziale Marktwirtschaft INSM ist eine Plattform, die für die REINE Marktwirtschaft steht. Weder sozial, noch ökologisch, noch ethisch. Gegen die Errungenschaften der sozialen Aspekte der sozialen Marktwirtschaft der Nachkriegsjahre führte die INSM einen regelrechten Feldzug ab den 2000er Jahren. Die dadurch forcierten Gesetze, die 1:1 umgesetzt wurden, führten zu gestiegener Armut und zu gestiegener Altersarmut.
Und da es irgendwann nicht mehr zu übersehen war, dass immer mehr Rentner in Abfalleimern nach Pfandflaschen suchten, kam dann prompt die dazu passende INSM-Kampagne, die allen Deutschen einreden sollte, dass es „den Deutschen so gut gehe wie noch nie“. Dass hierbei mit Durchschnittszahlen argumentiert wurde, die durch Vorhandensein von einigen Milliardären, deren Vermögen stetig angewachsen ist, automatisch nach oben verzerrt wird und rein gar nichts über die reale Verteilung im Land aussagt oder darüber, welches Auskommen mit seinem Einkommen der überwiegende Teil der Menschen im Monat hat, wurde geflissentlich verschwiegen. Alle großen Leitmedien druckten die von der INSM vorgegebenen Schlagzeilen dankbar ab und selbst die Kanzlerin benutzte die INSM-Formulierung
Gleichen Etikettenschwindel gab es auch 2012 bei der INSM-Kampagne „EEG stoppen – Energiewende retten“. Nachdem Jahre zuvor durch Einflussnahme vom BDI mittels der sehr stark gestiegenen Industrieausnahmen, sowie Einflussnahme des BDEW mittels des 2009 geänderten Wälzungsmechanismus und Implementierung des EEG-Paradoxons durch Merit-Order und sinkende Börsenstrompreise, die EEG-Umlage künstlich aufgebläht wurde und viel stärker anstieg, als sie normalerweise durch Zubau neuer EEG-Anlagen angestiegen wäre, wurde das EEG und die dadurch bis dahin erfolgte Energiewende in einer beispiellosen Hetzkampagne medial zum Abschuss freigegeben.
Das Ergebnis war ein kompletter Zusammenbruch des Photovoltaik-Zubaus mit 80.000 verlorenen Arbeitsplätzen vor allem im Handwerk und Handel sowie der seit 2018 erfolgte Zusammenbruch des Onshore-Wind-Zubaus, zusätzlich verstärkt durch Gegenbewegungen wie „Gegenwind“ oder „Vernunftkraft“. Der erwartete Arbeitsplatzverlust bei Wind-Onshore liegt bei derzeit 40.000. Nicht die Energiewende wurde gerettet, sondern wohl eher die großen Stromkonzerne vor der bis dahin erfolgten Bürgerenergiewende.
Da das von der INSM propagierte „Wettbewerbsmodell Erneuerbare Energien“, umgesetzt durch die EEG-Novelle 2014 und 2017, maßgeschneidert für die großen Energieunternehmen ist, denen zum einen lästige Konkurrenz aus dem Weg geräumt, der Prozess des Wandels gebremst und zugleich der Weg geebnet wurde, langsam selbst mehr Marktanteile bei Erneuerbaren zu gewinnen. Dieser Anteil war bislang verschwindend gering. Das frühere EEG glich nämlich einem gewaltigen Umverteilungsprogramm. Die Einnahmen aus der Stromproduktion landeten nicht wie im fossil-atomaren System ausschließlich auf den Konten von börsennotierten Aktiengesellschaften, sondern kamen vor allem auch unzähligen Landwirten, Familien, Stadtwerken, Gemeinden, Energiegenossenschaften, Handwerksbetrieben und mittelständischen Produktionsbetrieben zugute.
Wer mit dem Zug von Nord nach Süd fährt, kann diesen Wandel deutlich sehen. Als die Zahl der Energiegenossenschaften rasant anstieg und diese mit innovativen PV-Mieterstrommodellen den Bevölkerungskreis derer, die vom EEG profitieren, erweitern konnten und endlich auch Mieter Teil der Bürgerenergiewende wurden, wurde von der INSM und dem Ausführungsorgan Altmaier eilig die Notbremse gezogen. Mit Ausschreibungen, verpflichtende Direktvermarktung ab 100 Kilowatt und einer Eigenverbrauchsabgabe – für Direktlieferungen von Solarstrom muss sogar EEG-Umlage in voller Höhe gezahlt werden. Dies entzog gerade den Genossenschaften die wirtschaftliche Grundlage für ihre Mieterstromprojekte. Das überbordend bürokratische Mieterstromgesetz, das 2017 eingeführt wurde, war ebenfalls wieder Etikettenschwindel. In der Realität brachte es weitaus mehr Hemmnisse und Einschränkungen für Mieterstrommodelle, als Chancen. Gerade einmal gut 1,5 Prozent des möglichen Förderrahmens von 1000 Megawatt. konkret 15 Megawatt sind nach knapp zwei Jahren ausgeschöpft worden.
Der neue Etikettenschwindel der INSM und auch deutscher Wirtschaftsverbände lautet jetzt Klimaschutz. Und plötzlich geben sich die gleichen Akteure, die über Jahrzehnte Klimaschutz und Energiewende über direkte und indirekte Einflussnahme auf Politik und Medien verhindert und ausgebremst haben, wo es nur ging, oder mittels Greenwashing die Öffentlichkeit gezielt getäuscht haben, als die Retter des Klimas und Versteher der Jugend. Aha. Ich rate jedem, die zahllosen Einträge des „Klimalügendetektors“ der letzten zehn Jahre zu lesen oder die ebenfalls mit vielen Quellen belegten Recherchen von Klimaretter oder Klimareporter und sich selbst ein Bild zu machen. Die INSM spielte übrigens wiederholt eine Rolle: Als Verhinderin von Klimaschutz.
Auffällig ist zunächst, dass die Forderungen der Jugend von der INSM sogleich abgeschwächt werden, indem ein 2 Grad-Ziel und nicht 1,5Grad-Ziel als Marke genannt wird. Forciert wird von INSM und Wirtschaftsverbänden ein CO2-Deckel im Rahmen des europäischen Emissionshandels (ETS). Der Emissionshandel setzt rein auf die Kräfte des Marktes und überlässt den Klimaschutz ausschließlich den Akteuren, die das Problem verursacht haben: Den größten Treibhausgas-Emittenten zusammen mit Finanzakteuren. Bereits Albert Einstein wies sinngemäß daraufhin, dass die Lösung von Problemen nicht denen überlassen werden sollten, die das Problem verursacht haben. Den Emissionshandel gibt es seit 14 Jahren, er hat keinen nennenswerten Effekt gezeigt. Stattdessen wurde sich daran mit etwa 30 Milliarden Euro bereichert, da die verschenkten Zertifikate den Stromverbrauchern auf ihrer Stromrechnung in Rechnung gestellt wurden. Die Vergangenheit zeigte außerdem, dass das System sehr anfällig für Geschäftemacherei und Betrug ist.
Investitionen löst der ETS immer nur dann aus, wenn die Vermeidungskosten durch das Abschalten von Anlagen oder einer Investition zur Emissionsminderung geringer sind als das jeweils aktuelle oder für die Zukunft erwartete Preisniveau der Zertifikate. Die betroffenen Unternehmen kauften in der Realität jedoch bereits in der Vergangenheit eher günstige Emissionsrechte (vor allem aus Osteuropa) als in die Reduktion von Treibhausgasen zu investieren und sichern zukünftig möglicherweise steigende Zertifikatspreisen durch Sicherungsgeschäfte, das sogenannte „Hedging“, ab. Schneller und effektiver Klimaschutz sieht anders aus.
Die genauen Zahlen und Grenzen des CO2-Deckels werden von der INSM nicht benannt. Die werden sicherlich derzeit wie bei vorherigen Energie- und Umweltthemen auch von den in Berlin aktiven Lobbyisten der betroffenen Unternehmen und Wirtschaftsverbände direkt mit dem Wirtschaftsministerium und Kanzleramt ausgehandelt. Zusammen mit Ausnahmeregelungen, Begünstigungen u.a., möglichst wirtschaftsfreundlich und unwirksam. Wie entscheidend diese Grenzen und Rahmenbedingungen sind, zeigte sich bereits 2004. Als der damalige Bundeswirtschaftsminister und heutige INSM-Kuratoriumsvorsitzender Wolfgang Clement, der sich bereits als Ministerpräsident in Nordrhein-Westfalen für die Fortsetzung der Steinkohlesubventionen und der Förderung großindustrieller Braunkohle-Projekte wie Garzweiler II einsetzte und bessere Konditionen beim Nationalen Allokationsplan (NAP) für Energiekonzerne und Industrie aushandelte. Dieser legte fest, wie viel CO2 die Industrie insgesamt künftig ausstoßen darf und wie diese Menge über Emissionszertifikate auf die einzelnen Kraftwerke und Fabriken verteilt wird.
Greenpeace reagierte mit einer Aktion und projizierte einen Totenkopf in die Abgaswolke des RWE-Kraftwerks und an einen Kühlturm mit dem Spruch „Kohle-Clement zerstört unser Klima„. Das war 2004 …. wir haben heute 2019!
2006 wechselte Clement zu RWE in den Aufsichtsrat und blieb dort bis 2016. Seit 2012 ist er für die INSM als Vorsitzender des Kuratoriums tätig.
Die Initiative neue soziale Marktwirtschaft INSM ist eine Lobbyorganisation deutscher Großunternehmen, die sich nach außen den Anschein von Unabhängigkeit und Überparteilichkeit gibt. Alleingesellschafterin der INSM GmbH ist die IW Medien GmbH, die wiederum eine 100 prozentige Tochter des IW Köln ist. Das IW Köln (früher Deutsches Industrie Institut DI) hat bereits seit der Gründung im Jahr 1951 als Trägervereine die beiden Wirtschaftsverbände BDI und BDA.
Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt: Börsennotierte Aktiengesellschaften, deren größter Anteilseigner Fondsgesellschaften wie beispielsweise Blackrock sind, haben kein Interesse an Klimaschutz oder dem Allgemeinwohl. Das Unternehmensziel ist kurzfristige Gewinnmaximierung, um die Dividendenerwartungen der weltweit verteilten Anteilseigner erfüllen zu können.
Zwei alpin gerüstete Kletterkinder (7 und 10 Jahre alt) fanden am 21. Juni2019 bei der „Fridays for future“-Klimademo in Aachen ihren eigenen Ausdruck dafür. Sie seilten sich von einer 10 Meter hohen Fußgängerbrücke ab und spannten ein Banner mit der Aufschrift: „Eure Gier kostet unsere Zukunft“
– Die Autorin Tina Ternus ist Mitgründerin des photovoltaikbüros, das für Endkunden unabhängige Beratung und Monitoring anbietet, für Servicetechniker Schulungen durchführt sowie Fehleranalysen und Gutachten bei Mindererträgen erstellt. https://photovoltaikbuero.de/ –
Die Blogbeiträge und Kommentare auf pvmagstgde.eddev.co geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
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Der Begriff Wirtschaftsfreundlichkeit“ wird hier leider in der Bedeutung verwendet, wie sie von der alten Wirtschaft vorgegeben wird. Wirklich „wirtschaftsfreundlich“ wäre aber ein guter Klimaschutz. Schlechter Klimaschutz wäre nur alt-wirtschaftsfreundlich. Wenn wir die Alt-Wirtschaft nicht so schnell wie möglich (d.h. sozialverträglich) herunterfahren, dann sieht es in wenigen Jahren bei uns so aus wie heute schon im amerikanischen „Rostgürtel“. Wer das will, der wird weiter den Klimaschutz und die Wirtschaft, die sich für ihn einsetzt, behindern. Was wir aber wirklich brauchen ist eine wirtschaftsfreundliche Politik, die die richtige Wirtschaft fördert, und das ist eine klimafreundliche Wirtschaft.
Wirtschaftsfreundlichkeit ist per se nichts schlechtes. Es kommt drauf an, zu welcher Wirtschaft man freundlich ist. Die Alten wehren sich natürlich mit Händen und Füßen dagegen, dass ihnen gesagt wird, dass man sie nicht mehr will, nicht mehr braucht, und sie der Welt und der Gesellschaft nur schaden. Sie tun gerne so, als ob sie „die Wirtschaft“ wären. Aber tatsächlich sind sie nur die Alten. Die Neuen sind auch Wirtschaft, aber eine zukunftsfähige. Die brauchen wir und zu denen sollten wir durchaus freundlich sein.
Hier geht es übrigens zum Faktencheck der INSM „Fakten zur Klimapolitik“ von Volker Quaschning (alle „Fakten“ sind falsch oder irreführend dargestellt): https://pvmagstgde.eddev.co/2019/07/18/faktencheck-der-12-fakten-zum-klimaschutz-der-initiative-neue-soziale-marktwirtschaft-insm/
Dazu noch ein Zusatz: Der INSM behauptet mit Verweis auf das IW, dass es 415 Euro kosten würde, eine Tonne CO2 mit Photovoltaik einszusparen. Mit der IW Veröffentlichung haben wir uns schon Anfang 2018 beschäftigt. Die Aussage ist komplett sinnlos. Wenn eine PV-Großanlage unter Börsenstrompreis erzeugt, verdient man mit der CO2-Reduktion sogar Geld. Liegt der Börsenstrompreis bei 5 Ct/kWh und sind die Stromgestehungskosten einer Dachanlage bei 10 ct., kostet die Einsparung 86 Euro/kWh. Die Erläuterung der Rechnung findet man hier: https://pvmagstgde.eddev.co/2018/01/03/solar-bashing-in-der-faz-nicht-durch-daten-begruendet/
@Michael Fuhs:
Die mittlere Vergütung für eine KWh aus PV lag im vergangen Jahr immer noch bei 28.9 Cent /KWh
( Quelle https://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare-Energien-Gesetz#Einspeisemengen_und_Vergütungszahlungen ) weil mehr zweidrittel der PV-Anlagen die aktuell am Netz sind in Zeiten hoher Vergütungsätze ans Netz gingen, und die Vergütung auf 20 Jahre garantiert sind ab der Inbetriebnahme. Im vergangen Jahr lag der Marktwert-Solar bei 4,515 Cent/kWh ) ( Quelle https://www.netztransparenz.de/EEG/Marktpraemie/Marktwerte ) . Damit ist die Differenz über 5 mal größer als in ihrer Rechnung.
@ Klaus Grün:
In der Regel geht es darum, welche Entscheidungen heute sinnvoll sind. Dafür ist die mittlere Vergütung ohne Relevanz, es zählen nur heute neu entstehende Kosten. Diese sind eben so günstig, dass die CO2-Einsparungskosten durch Photovoltaik so gering sind. Dafür, dass die mittleren Vergütung höher liegen, gibt es gute Gründe. Das kann man in dem verlinkten Artikel nachlesen.
@Michael Fuhs:
aber diese Kosten für den starken Ausbau von PV in der Phase der starken Überförderung durch das EEG zwischen 2009 und 2012 müssen „nicht privilegierte Endverbraucher“ ( private Endverbraucher und kleine Gewerbetreibende ) noch mehr als 10 Jahre tragen , es sie denn im Zuge einer CO2-Bepreisung folgt die „GROKO“ Vorschlägen im Gegenzug für höhere Preise für Benzin, Diesel, Heizöl und Gas die Verbraucher durch die Abschaffung der EEG-Umlage zu entlasteten
Ja, der Begriff „wirtschaftsfreundlich“ bezog sich auf Unternehmen und Wirtschaftsverbände, die seit Jahren Klima- und Umweltschutz bremsen und die Politik am Nasenring durch die Manege ziehen. Sie waren diejenigen, die bei den Bundesregierungen der letzten Jahre besonders Gehör fanden, vor allem im Wirtschaftsministerium, dem Zentrum der Einflussnahme durch die „alte Wirtschaft“.
Richtig, eine Energiewende und Verkehrswende benötigt eine neue Wirtschaft. Sie lässt sich natürlich nicht rein ehrenamtlich durch ausschließlich Energiegenossenschaften umsetzen. Blödsinn. Selbstverständlich braucht das Betriebe und Unternehmen, die stabil davon leben und ihre Mitarbeiter bezahlen können. Von dieser „neuen Wirtschaft“ wünsche ich mir die konsequente Umsetzung des Art 14 (2) GG „Eigentum verpflichtet“ und der Beweis, dass es auch anders geht.
Es müssen neue Wege gegangen werden, in der es nicht ausschließlich um Gewinnmaximierung oder Dividendensteigerung geht, sondern ökologische, soziale, ethische Aspekte in den Vordergrund rücken. Und dazu gehört vor allem auch Transparenz
https://www.lobbycontrol.de/lobbyismus-hoehlt-die-demokratie-aus-zehn-thesen/
Warum zur Abwechslung nicht mal eine demokratiekonforme Wirtschaft statt einer marktkonformen Demokratie? Zu dieser Wirtschaft kann man dann auch freundlich sein. Hm, mit börsennotierten Aktiengesellschaften und Großaktionären wie Blackrock wird das dann wohl eher nichts mit den Wünschen 😉
Das sind sehr nette Worte, insbesondere die „demokratiekonforme Wirtschaft“. Aber was bitte soll das sein? Großunternehmen mit Mitbestimmung? Hören Sie sich doch an, was die Gewerkschaftsvertreter in den Aufsichtsräten dieser Unternehmen sagen. Das sind doch die Stockkonservativsten überhaupt. Über die geeignete Verfassung für ein Wirtschaftssystem, das den Menschen dient und nicht umgekehrt, wird seit 200 Jahren sehr erbittert gestritten, und der letzte Pendelausschlag zum Neoliberalismus ist auch wieder 2008 krachend gescheitert. Hier nur ein Punkt, den ein gutes System schaffen muss: Dass die, die gut verdienen, auch gerne ihre Steuern zahlen, um damit die Sicherheit zu bekommen, ihren relativen Reichtum auch in Ruhe genießen zu können. Die Trumpsche Lösung des „Ich kauf mir einfach so viele Waffen wie ich kann, und was ich habe, muss ich dann auch einsetzen, damit es wirkt“ wird hoffentlich ein Umdenken bei den vernünftigen bewirken – dann wäre Trump sogar zu etwas Nutze gewesen.
Vielen Dank für diesen wie immer sehr interessanten und aufschlussreichen Artikel Tina Ternus.
Frage ist: Was können wir (wirksam) gegen diese Irreführung tun?
Warum gelingt es der INSM immer wieder, Themen zu besetzen und diese bewusst ins perverse Gegenteil dessen zu verkehren, was die eigentlich sollen (Beispiel Klimaschutz)?
Ich weiß, dass 5-10 Millionen € / Jahr viel Geld ist, um die besten Marketingagenturen zu beschäftigen.
Aber nach 10 Jahren negativer INSM Erfahrung ist es nicht an der Zeit, sich auf Seiten der EE-Branche zusammenzuschließen und auch beträchtliche Summen zu investieren, um der Öffentlichkeit einen Gegenpol zur INSM zu bieten?
Dietmar Geckeler sagt:
Frage ist: Was können wir (wirksam) gegen diese Irreführung tun?
@ Dietmar Geckeler.
Im Rahmen dieses Forums z.B. können wir in bescheidenem Maße anfangen, und den beiden Usern Schubert und Grün, Daten und Fakten fundiert widersprechen. Die Beiden – wenn es denn überhaupt zwei sind – praktizieren in verschiedenen Threds hier genau diese INSM Masche.
Das so genannte „EEG Paradoxon“ von 2010 z.B. in dessen Folge die EEG Umlage so rapide angestiegen ist, wollen sie dem unbedarften Betrachter als Folge der Übersubventionierten PV in den Boomjahren, irreführend unterjubeln. Die Antwort auf die Frage, warum sich Vergütungen – trotz PV Übersubventionierung – „nur“ gerade mal verdoppelt haben, während die da für benötigte Umlage sich in dieser Zeit „Verfünffacht“ hat, bleiben sie schuldig..
Auf diese Frage sind sie nicht vorbereitet, weil die vom normal sterblichen, den sie erreichen wollen, nicht gestellt wird.
Oder wenn sie hier im Forum versuchen Energiewende freundliche Punkte zu sammeln, in dem sie fordern, die Umlage abzuschaffen , und alles mit Steuern zu finanzieren , um die Verbraucher zu entlasten.
Wohl wissend, dass diesbezügliche Klagen in der Vergangenheit nur deshalb abgewiesen wurden, weil das EEG keine staatliche Beihilfe ist.
Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass bei einer Steuerfinanzierung, bei jeder Haushaltsdebatte diese Mittel auf dem Prüfstand stehen könnten.
Wie bei der INSM hat auch bei diesen „Beiden“ tarnen und täuschen oberste Priorität.
Derzeit sind Grün und Schubert wohl gerade in Ferien?
Ein ganz aktuelles Beispiel der Irreführung.
Siehe hier.
https://www.welt.de/wirtschaft/article197849673/Wolfgang-Clement-zum-Atomausstieg-Sind-wir-wirklich-so-reich-Und-so-verrueckt.html
Zitat Clement: Ist es nicht verrückt? Schon im Juni dieses Jahres haben die Netzbetreiber die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland nach eigenen Angaben „nur mit Unterstützung der europäischen Partner“ gewährleisten können. Was das heißt? Wir haben in dieser Zeit Atomstrom aus Frankreich oder der Tschechischen Republik oder Kohlestrom aus Polen bezogen. Zitat Ende.
Schuld ist laut dem INSM Vorsitzenden natürlich die Energiewende und der Atomausstieg.
Obwohl an Hand von Daten und Fakten ganz andere Gründe ans Tageslicht kommen.
Das weiß der Herr Clement mit Sicherheit auch.
Siehe hier:
https://pvmagstgde.eddev.co/2019/07/22/erfolg-fuer-next-kraftwerke-olg-duesseldorf-kippt-mischpreisverfahren-fuer-regelenergie/
Zitat. Auch insgesamt hätten sich solche Ereignisse seit der Einführung des Mischpreisverfahrens deutlich erhöht. Am 14. Dezember 2018 führten niedrige Regelenergiepreise und Prognosefehler zu einem Ungleichgewicht von 5 Gigawatt in der Mittagsspitze, das nur durch Abschaltung industrieller Großverbraucher ausgeglichen werden konnte, wie Centrica weitere Beispiele anführt. Am 10. Januar 2019 kam es gegen 21 Uhr europaweit zu einem Einbruch der Netzfrequenz auf 49,8 Hertz. Nur ein europaweit koordinierter Notfallplan, und die Abschaltung von 1,5 Gigawatt bei 22 französischen industriellen Großverbrauchern konnte Schlimmeres abwenden. Zitat Ende.
Oder hier , schon 2012 hatten wir solche Schlagzeilen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energieversorgung-in-deutschland-stromhaendler-zocken-fast-bis-zum-blackout-a-815587.html
Die Regelleistung ist der letzte Schutzwall des Systems. Sie wird vorgehalten, um innerhalb von Sekunden Ausfälle zu kompensieren. Aus Sicht der Bundesnetzagentur sind dafür die obersten Stromhändler verantwortlich, die sogenannten Bilanzkreisverantwortlichen, die Elektrizität einkaufen.
Eigentlich sind sie rechtlich verpflichtet, stets so viel Strom aus Kraftwerken einzukaufen, wie ihre Kunden verbrauchen, schreibt die Zeitung weiter. Doch das taten sie laut Bundesnetzagentur massenhaft nicht, sondern verursachten mit „Lastprognosefehlern“ den Verbrauch fast der gesamten Regelleistung. Das war offenbar Vorsatz. Mehrere Brancheninsider berichteten der Zeitung, dass es um Profitmaximierung ging. Der Strom war den Händlern offenbar zu teuer
Ab dem 6. Februar kam es zu dramatischen Schwankungen des Strompreises. Am 7. Februar mussten laut den Daten der Strombörse EEX zum Beispiel zwischen 9 und 10 Uhr 380 Euro pro Megawattstunde bezahlt werden – etwa das siebenfache der üblichen Großhandelspreise. Die Händler wollten vermeiden, derart hohe Preise zu bezahlen. Also schraubten sie dem Bericht zufolge systematisch die Prognose über den Stromverbrauch ihrer Kunden nach unten und lieferten entsprechend weniger. So vermieden sie, den gerade sehr teuren Strom zukaufen zu müssen. Der fehlende Strom musste dann aus der eigentlich für Notfälle gedachten Regelleistung aufgefüllt werden, um einen sofortigen Blackout abzuwenden. Zitat Ende.
@Herr Diehl ,
es ist sehr amüsant das sie hier wieder ihre mehr als 5 Jahre alten Progandamärchen bringen . Die ändern aber nichts an der Tatsache das die EEG-Umlage seit 2014 nur noch unwesentlich gestiegen ist von noch unwesentlich gestiegen von 6,24 Cent im Jahr 2014 auf aktuell 6,405 Cent ( Quelle „Netztranparenz EEG-Umlagen-Übersicht“ https://www.netztransparenz.de/EEG/EEG-Umlagen-Uebersicht ) Nachdem die im Jahr 2012 eingeführte Zubau abhängige Degression die starke Überförderung der Photovoltaik seit 2009 aber bis 2014 so weit abbaute, das sie zum ersten Mal seit 2008 wieder unter dem Zubau-Korridor aus § 49 EEG lag , auf rund ein Drittel der jährlichen Zubauzahlen in den 3 Boomjahren von 2010 bis 2012
obwohl sich die Einspeisemengen gegenüber 2014 um mehr als 50 % erhöht haben“
Aha… der Klaus Grün ist vom Urlaub zurück.
Aber noch nicht so richtig bei der Sache. Zur Erinnerung, es geht um „Irreführung“ der Öffentlichkeit bezüglich der Energiewende , um Etikettenschwindel.seitens der INSM.
Im aktuellen Fall darum, dass der Herr Clement „Irreführend“ die Versorgungssicherheit in Frage stellt, und den wahren Grund für die Schwierigkeiten an den genannten Tagen verschweigt.
Genau so „Irreführend“ wie Sie hier den Leuten erzählen wollen, der überförderte PV Boom wäre schuld an dem rapiden Anstieg der EEG Umlage nach 2009.
Wohl wissend, dass das Zahlen und Fakten fundiert einfach falsch ist. Denn die Kosten für die Vergütungen des PV Boomes haben sich gerade mal „verdoppelt“ während in dieser Zeit sich die Umlage , nämlich die Kosten womit das bezahlt wird, „Verfünffacht“ hat.
Also Herr Grün, um zum Etikettenschwindel zurückzukehren, warum hat der Herr Clement in seinem Artikel den Eindruck vermittelt, als ob die bekannten Versorgungsengpässe der Energiewende geschuldet wären.?
@Herr Diehl:
doch nicht schon wieder diesen Unsinn mit den „Äpfel-Birnen-Vergleichen“ der Gegenüberstellung der Summe der Vergütungen mit der EEG-Umlage. Auch wenn es sie offensichtlich überfordert sich darüber zu informieren, dass zu keiner Zeit die vollen Einspeise-Vergütungen über die EEG-Umlage auf die Endverbraucher um zu legen war ändert das nichts daran das immer nur die Differenz zu den Beschaffungskosten für nicht geförderten Strom über die EEG-Umlage auszugleichen war. Und ihre substanzschwachen Sprüche und Wortklaubereien ändern auch nichts an der Tatsache dass die EEG-Umlage seit 2014 nur noch unwesentlich gestiegen ist von 6,24 Cent im Jahr 2014 auf aktuell 6,405 Cent ( Quelle „Netztranparenz EEG-Umlagen-Übersicht“ https://www.netztransparenz.de/EEG/EEG-Umlagen-Uebersicht ), nachdem die im Jahr 2012 eingeführte Zubau abhängige Degression die starke Überförderung der Photovoltaik seit 2009 bis 2014 so weit abbaute, das sie zum ersten Mal seit 2008 wieder unter dem Zubau-Korridor aus § 49 EEG lag , auf rund ein Drittel der jährlichen Zubauzahlen in den 3 Boomjahren von 2010 bis 2012, obwohl sich die Einspeisemengen gegenüber 2014 um mehr als 50 % erhöht haben.
Und das ständige wiederholen ihre alten Propagandamärchen hier im Forum ändert auch nichts an der Tatsache das zu keiner Zeit im Bundestag ein Änderungsantrag mit einer Rückkehr zu den Reglung die bis 2009 galten einbracht wurde seit Anfang 2010 diese Änderungen im EEG in Kraft traten ,und das auch keine der im Bundestag vertretenen Parteien auf der Agenda hat, auch nicht die „Grünen“ .
Von daher kommen sie mir hier wie ein Boxer vor der nach einem Knock-Out in der Kabine immer noch das V-Zeichen zeigen will , weil er immer noch nicht gemerkt hat das der Kampf schon lange vorbei ist 🙂
Aha.. der Klaus Grün will wieder vom Thema ablenken. Wie gewohnt wenn es ihm nicht ins Konzept passt.
Es geht um Etikettenschwindel, mit anderen Worten um „Irreführung“ der Öffentlichkeit bezüglich der Energiewende.
Ganz aktuell um den folgenden Artikel..
https://www.welt.de/wirtschaft/article197849673/Wolfgang-Clement-zum-Atomausstieg-Sind-wir-wirklich-so-reich-Und-so-verrueckt.html
Der Vorsitzende der INSM , benutzt die Versorgungsengpässe der vergangenen Tage, um für Kernenergie zu werben.
Er verschweigt die wahren Gründe dieser kurzfristig aufgetretenen Versorgungsengpässe , um in der Öffentlichkeit seiner Forderung gerecht zu werden. Irreführung aktuell, und passend zum Thema.
Hier recherchiert man nach den wahren Ursachen.
https://pvmagstgde.eddev.co/2019/07/22/erfolg-fuer-next-kraftwerke-olg-duesseldorf-kippt-mischpreisverfahren-fuer-regelenergie/
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/energieversorgung-in-deutschland-stromhaendler-zocken-fast-bis-zum-blackout-a-815587.html
@Herr Diehl:
Was Herr Clement damit bezwecken will von einer Renaissance der Kernkraft in Deutschland zu träumen, erschließt sich mir nicht , aber es mag sein das es Altersstarsinn ist, wie auch bei manchem hier im Forum , der auch den Kontakt zu den aktuellen Themen in Deutschland verloren hat.
Klasse Artikel
Mir macht das Plakat links auf dem Bild viel mehr Angst!
An Dudenbeauftragter: Jeder, der schon an Großdemos teilgenommen hat, ob nach Fukushima bzgl. der beschlossenen Laufzeitverlängerung von Uralt-AKWs, ob zu TTIP, Bankenrettung oder gegen den Solarkahlschlag. Diese roten Fahnen gehören zum optischen Bild jeder Großdemo, spielen inhaltlich aber keinerlei Rolle, sondern werden amüsiert hingenommen. Das ist dekorative Begleiterscheinung, Demo-Folklore sozusagen. Deren Protagonisten machen noch nicht mal ein Hundertstel eines Bruchteils einer Demo aus, sie sind nie Redner oder auf einem Podium. Sie haben lediglich weit sichtbare Stoffbahnen in leuchtender Farbe dabei.
@Tina Ternus :
welche demokratische Legitimation haben sie denn ?
Immerhin mehr „deokratische Legitimation“ als Herr Schubert, der als Person nicht bekannt ist, Frau Ternus hingegen sehr wohl.
Was sollen solche Fragen? Sind das zulässige rhetorische Mittel oder handelt es sich hier um Trolle, die die Anständigen, die dieser üble Stil anwidert, verdrängen wollen? Ich hoffe, die Anständigen werden sich nicht auf dieses Niveau herunterbegeben, aber auch nicht mundtot machen lassen. Es sind ja doch immer die gleichen leeren Sprüche wie „welche demokratische Legitimation“, „auf Sie hört ja nirgends jemand“, „das ändert nichts an der Tatsache“, … . Versuche, andere zu entmutigen um selber auch ohne stichhaltige Argumente die Meinungsführerschaft zu übernehmen.
[…]
Die Redaktion hat den Kommentar von M. Schubert gelöscht.
Die Gründe können Sie hier nachlesen:
https://pvmagstgde.eddev.co/kommentarrichtlinien/
Bitte halten Sie sich an unsere Kommentarrichtlinien, wenn Sie wollen, dass ihre Beiträge freigeschaltet werden.
@JCW : auch ihre Polemik ändert nichts daran dass Frau Ternus zu keiner Zeit in den Bundestag oder ein Landesparlament gewählt wurde
Als Bürger eines demokratischen Landes hat man auch ohne Mandat in einem parlamentarischen Gremium eine demokratische Legitimation. Was meinen Sie denn, warum es (nur als Beispiel) Expertenanhörungen in den Parlamenten gibt? Oder Lobbyisten? Schauen Sie mal, wie sich der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit zusammensetzt. Dieses Prinzip macht die soziale Marktwirtwirtschaft zum Erfolgsmodell.
In einer echten Demokratie hat, wenn Sie so wollen, jeder Bürger ein demokratisches Mandat, solange er sich an die Spielregeln hält. Unechte Demokratien, in denen Wortverdreher zwar von Demokratie sprechen, aber in Wirklichkeit nur Meinungsfreiheit gelten lassen, solange es ihre Meinung ist, hatten wir schon, und gibt es anderswo (Russland, …) immer noch – das brauchen wir nicht wieder.
@JCW : Zu ihrer Aussage „Unechte Demokratien, in denen Wortverdreher zwar von Demokratie sprechen, aber in Wirklichkeit nur Meinungsfreiheit gelten lassen, solange es ihre Meinung ist“ dann fassen sie sich mal an die eigene Nase , aber zu Glück spielen solche Leute keine erst zu nehmende Rolle bei politischen Entscheidungen in Deutschland .
Sehr guter Artikel!
In Österreich gibt es zwar keinen INSM aber fallweise ebensolche tendenziellen Artikel, die offensichtlich aus der Konzern-/Industriellen-Ecke kommen und plötzlich in allen Medien fast zeitgleich erscheinen – wie zuletzt der Wasserstoff-„Hype“, wo uns das BZ-Auto mit H2 als die beste aller Alternativen für Individual-Mobilität angepriesen wird – inklusive Forderungen nach Erhöhung der Forschungs-Förderungen. Und die großen Parteien schwenken sofort auf diese Linie ein …
Und der „kleine“ Bürger glaubt es auch gleich. Sogar viele meiner Bekannten und Familienmitglieder waren ahnungslos. Ich frage mich immer wieder: wie kann man dem entgegenwirken ??
@ Peter Kass:
Ach wissen sie die Beiträge vom „INSM“ spielen in der Berichterstattung der großen Medien in Deutschland keine sonderlich große Rolle, ähnlich wie die auch Beiträge von Frau Ternus
Sehr lesenswert ist dieser Artikel über das Phänomen der Trolle und wie man ihnen begegnet mit bestem Dank an alle, die unermüdlich dagegenhalten und aufklären:
https://www.jetzt.de/digital/studie-warnt-vor-troll-armee-im-netz
@JCW
Mit „demokratiekonforme Wirtschaft“ meine ich eine Wirtschaft, bei der eine Ausgewogenheit zwischen Interessen der Zivilgesellschaft und Interessen der Wirtschaftsunternehmen besteht. Das ist zur Zeit nicht der Fall. Es herrscht ein massives Machtungleichgewicht zu Lasten der Zivilgesellschaft und zugunsten von Konzerninteressen.
@Dietmar Geckeler
Was können wir tun? Zunächst einmal selbst informieren über die Methoden des direkten und indirekten Lobbyismus, damit man zunächst selbst nicht mehr darauf herein fällt. Sie können außerdem Leserbriefe schreiben, wenn Artikel auffallend einseitig sind und INSM-Slogans unüberprüft übernommen werden. Sie können Organisationen wie lobbycontrol, abgeordnetenwatch oder transparency international unterstützen, die sich für mehr Demokratie und Transparenz einsetzen.
Selbst eine Kommunikationsagentur zu beauftragen, die dann ebenso intransparent arbeitet und gleiche Methoden anwendet, lehne ich entschieden ab. Wenn überhaupt eine Kampagne, z.B. von Bündnis Bürgerenergie o.ä. dann bitte immer transparent und offen. Aber letztendlich konkurriert dann Geld gegen Geld oder Kommunikationsagentur gegen Kommunikationsagentur und wer da den Kürzeren zieht, können Sie sich denken. Die Leitmedien haben langjährig gepflegte Kontakte zur INSM und haben sich ohnehin bereits in den vergangenen Jahren sehr gegen eine angeblich so mächtige und einflussreiche „Energiewende-Lobby“ oder „Solarlobby“ eingeschossen. Welches Gegenfeuer da käme, wenn es tatsächlich von Seiten der Bürgerenergie eine PR-Kampagne gäbe, können sie sich selbst ausmalen. Wie absurd dieses Solarlobby-Narrativ von FAZ, FR, Welt u.a. war, sieht man allein daran, wie mühelos mit einem Federstrich die PV-Branche, ebenso wie die Biomasse- und Onshore-Windbranche in kürzester Zeit zerschlagen werden konnte.
Ich setze da wirklich mehr auf Aufklärung, denn:
„You can fool all the people some of the time, and some of the people all the time, but you cannot fool all the people all the time.“
(Abraham Lincoln)
Liebe Frau Ternus,
danke nochmals für Ihren Artikel und Ihren unermüdlichen Einsatz.
Sie schreiben:
„Zunächst einmal selbst informieren über die Methoden des direkten und indirekten Lobbyismus, damit man zunächst selbst nicht mehr darauf herein fällt. Sie können außerdem Leserbriefe schreiben, wenn Artikel auffallend einseitig sind und INSM-Slogans unüberprüft übernommen werden. Sie können Organisationen wie lobbycontrol, abgeordnetenwatch oder transparency international unterstützen, die sich für mehr Demokratie und Transparenz einsetzen“
Das alles mache ich im Prinzip seit > 10 Jahren. Ist aber nicht (mehr) genug. Es geht mir nicht darum, die Methoden der Bürgernergie-Gegner zu kopieren. Aber ich vermisse seit ebenfalls > 10 Jahren eine konzertierte Aktion der Akteure im Bereich erneuerbarer Energien. Und ich bin es leid, dass man sich von Seiten der (finanz-)starken Gegner immer den Diskurs diktieren lassen (muss) und (zumindest gefühlt) immer nur am reagieren ist und auch das Gefühl hat, den richtigen Weg immer verteidigen zu müssen.
Ihr Zitat von Lincoln ist gut, auch Mahatma Ghandi sagte einst: Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.
Mir ist bewusst, dass wir seit vielen Jahren in der dritten Phase stecken. Aber die Gelegenheit ist aktuell (FFF etc.) so günstig wie nie und die aktuelle Bundesregierung umweltpolitisch auch angeschlagen wie nie und in der Defensive.
Da klingt der Niedergang der Windenergiebranche wie blanker Hohn und ist auch das gegenteil dessen, was aktuell passieren muss. Der BWE feiert ja bereits, dass Hr. Altmaier einen „Windenergiegipfel“ angekündigt hat (!) Wann dieser stattfinden soll und welches Ziel? Weiß niemand. Soweit ist es bereits gekommen, dass man bereits Ankündigungen feiert, dass der Wirtschaftsminister mit einem sprechen möchte.
Das kann doch nicht sein. Und genau hier müssen wir ansetzen und voll Pulle, gemeinsam und konzertiert in die Offensive gehen. Volker Quaschning scheint hier einer der wenigen zu sein, der unermüdlich von Vortrag zu Vortrag eilt und Gas gibt. Aber der Herr ist 1 Wissenschaftler.
Das kann doch nicht alles sein?
„dann gewinnst du“
Vielleicht gegen sich selbst, seltener gegen diejenigen die sich als Verlorene fühlen.