Zwei Jahre auf Bewährung für Christian Laibacher

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Christian Laibacher, Geschäftsführer der Solar Fabrik*, legte zur Eröffnung seines Gerichtsverfahrens ein vollumfängliches Geständnis ab. Damit ersparte er sich einen zweiten Prozesstag und auch den Verbleib im Gefängnis. Das Urteil lautete am Ende zwei Jahre auf Bewährung, was der Verfahrensabsprache entspricht, wie die Staatsanwaltschaft Würzburg pv magazine bestätigte. Die Verteidigung von Laibacher hatte ein Jahr und zehn Monate, ausgesetzt zur Bewährung, gefordert.

Die Richter ordneten zudem die Einziehung von knapp 1,2 Millionen Euro an. Dieses Vermögen Laibachers war im Zuge der Festnahme im Sommer beschlagnahmt worden und dient nun zur Begleichung der ermittelten Steuerschulden. Insgesamt ging es im Prozess um eine zweistellige Zahl an Steuerhinterziehungen mit einem Gesamtwert von 9,1 Millionen Euro. Wegen Fluchtgefahr wurde Laibacher bis zum Prozessbeginn in Untersuchungshaft genommen.

Die Rückzahlung der der Differenz von rund acht Millionen Euro ist nicht Teil des landgerichtlichen Urteils, sagte ein Sprecher der Würzburger Staatsanwaltschaft. Der Zoll könne ihm dennoch einen Zahlungsbescheid schicken. „Als Bewährungsauflage muss der Angeklagte daneben noch 45.000 Euro an einen gemeinnützigen Verein bezahlen“, erklärte der Sprecher weiter.

Laibacher hatte als Geschäftsführer der ESC Verwaltungs GmbH & Co. KG im Zeitraum von 2014 bis 2016 die damals geltenden Mindestimportpreise für chinesische Solarmodule in Europa umgegangen. Die Überwachung oblag den Hauptzollämtern. Nach einem Bericht der „Main Post“ hat er zwar auf dem Papier die geltenden Preise an die chinesischen Photovoltaik-Hersteller gezahlt, allerdings im Nachhinein dann Rückerstattungen erhalten. Für diese Rückzahlungen soll Laibacher demnach eine Scheinfirma in Abu Dhabi gegründet haben. Nach dem Zeitungsbericht gab Laibacher an, seine Taten aufrichtig zu bereuen, und begründete sie mit der damals schwierigen Marktlage der Photovoltaik-Branche.

*Anmerkung der Redaktion: Wir hatten zunächst fälschlicherweise berichtet, das Laibacher nicht mehr Geschäftsführer der Solar Fabrik ist. Dies trifft nicht zu.

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